Helfen verbindet

Griechen und Isländer zu Gast in Salzburg.

 

Wer zum Jugendrotkreuz geht, kann was erleben. Und wer dann auch noch eine Reise macht, hat besonders viel zu erzählen. Vor einem Jahr war die Jugendrotkreuz-Gruppe Tennengau bei Rettungs-Kollegen in Island zu Gast. „Das war schon g’scheit anstrengend“, erinnert sich Sandra (19). Geysire, Reiten auf isländischen Pferden – „und Klettern waren wir auch“. Das Kräfteraubendste sei eine dreitägige Wanderung durch das vergletscherte Island gewesen. „In der Nacht haben sie sogar einen Einsatz auf einem reißenden Fluss miterlebt“, weiß Sandra noch genau.

Die Freunde von der wundersamen Insel sind zum Gegenbesuch nach Hallein gekommen. Neben der isländischen „Search- and Rescue-Group“ aus Selfoss hat Michael Hinterhofer vom örtlichen Roten Kreuz Jugendliche aus wärmeren Gefilden eingeladen: die griechische Umweltschutzgruppe Dimossineteristiki.

Schwerpunkte des Lagers sind Umweltschutz und erste Hilfe. Hinterhofer: „Unsere Aktivitäten sind vielfältig – etwa eine Schnitzeljagd durch die Stadt oder eine Erste-Hilfe-Rallye.“ Mit realistischen Dou-bles für die Verletzten: „Auch mit spritzender Blutung“, so Hinterhofer. Daran mussten sich die Umweltschützer aus Griechenland erst gewöhnen – die österreichischen Jugendrotkreuzler“ haben da einiges an Ausbildung voraus.

„Ich habe viele Freundschaften geschlossen und vor allem viel gelernt“, fasst Christina (19) ihre Zeit beim Jugendrotkreuz zusammen. Jetzt ist sie auch beim „großen“ Roten Kreuz dabei und kann das, was sie beim Jugendrotkreuz gelernt hat, in der Praxis umsetzen. Zweimal im Monat fährt sie in der Nacht mit dem Rettungswagen aus.

Christina leitet auch eine Jugendrotkreuz-Gruppe: „Wir machen die Erste-Hilfe-Ausbildung mit den Kids gratis. Wir organisieren soziale Aktionen, besuchen Altersheime, machen einen Adventmarkt, gehen Schwimmen und ins Kino. „Das Wichtigste sei: „Viel Spaß haben.“ Auch der Jugendaustausch gehört zu den Schwerpunkten ihrer Organisationsarbeit.

„Das Programm ist sehr lustig, es ist viel los“, ist Markus Josefsson begeistert. „Ein bisschen anstrengend ist die Hitze“, gibt er zu bedenken. „Wir sind es nicht gewohnt, bei 35 Grad in der Sonne herumzuspazieren.“ Wie versteht man sich mit den Griechen? Markus lächelt verschmitzt: „Wir lernen uns jeden Tag besser kennen. Einige der Jugendlichen haben wir sogar schon Händchen haltend gesehen.“                  

Rainer Elstner